Objektbeschreibung
Das Gebäude in der Nicolaistraße 55 gehört zu einem der ältesten Industriegebäudekomplexe der Stadt Auerbach.
Der Kaufmann Carl Knoll erbaute 1871 zuerst ein Fabrikgebäude, und zwar in der Bahnhofstraße 1. Dieses Gebäude wurde bis in die 90er Jahre des 20. Jahrhunderts als Wäschefabrik genutzt und auf Grund der historischen Industriefassade unter Denkmalschutz gestellt.
Heute befindet sich im Gebäude der Bahnhofstraße 1 das Archiv der Stadt Auerbach. Nur die Außenwände erinnern noch an die alte Pracht.
1876 und 1877 erweiterte der Fabrikant Carl Knoll sein Fabrikgebäude um ein Wohn- und Geschäftshaus Ecke Bahnhofstraße/Nicolaistraße. Dieses Eckgebäude – die heutige Nicolaistraße 55 - wurde von 1877 bis 1893 als Postverwaltung der Stadt Auerbach genutzt.
Im Mai 1911 hat Karl Friedrich Enders dieses Gebäude käuflich erworben und eröffnete ein Weißwarenkonfektionsgeschäft.
Nachdem sich die wirtschaftliche Lage der Textilindustrie verändert hatte, vermietete die Familie Enders die Produktionsräume in der Nicolaistraße 1951 an die Firma Schulte & Malbun. Die Führung und Kontrolle übernahm damals die staatliche Aufsichtsbehörde der DDR. Auf Grund eines unveröffentlichten Beschlusses des Ministerrates der DDR vom 09.02.1972 wurden alle Industriebetriebe und Bauunternehmen sowie die industriell produzierenden Produktionsgenossenschaften des Handwerks in Volkseigentum umgewandelt. Dies geschah auch mit dem Unternehmen der Familie Enders. So gehörten das Gebäude Ecke Bahnhofstraße/Nicolaistraße und das Hauptgebäude der Bahnhofstraße 1 nun zum VEB Vereinigte Wäschefabrik Auerbach. Hier wurde bis zum Verkauf 1992 an die heutige Rahn Education Nachtwäsche produziert.
In den 1992 umgebauten und sanierten Räumlichkeiten waren viele Jahre die Wirtschaftsakademie Dr. P. Rahn & Partner GmbH sowie eine Fachober- und Berufsfachschule der nachmaligen Rahn Education als Bildungsanbieter der Region tätig